Kirche ohne Kirche. Impulse für die Zeit größerer Distanz – jeden Tag neu!

Montag 6.4.

„Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.“ (Joh 12, 3)

In der Chrisam-Messe (im Bistum Münster am heutigen Montag um 10.30h live im Internet mitzufeiern unter www.bistum-muenster.de) werden durch den Bischof die heiligen Öle geweiht. Sie dienen zur Salbung bei den Sakramenten. Zu den liturgischen Ölen gehören das Katechumenen-Öl, mit dem Erwachsene gesalbt und so als Taufbewerber zugelassen werden, das Öl für die Krankensalbung und das Chrisam, das bei Taufen, Firmungen, Priester- und Bischofsweihen verwendet wird. Dem aus den Früchten des Olivenbaums gewonnenen Öl wird seit alter Zeit eine besondere Kraft zugeschrieben. Das Altertum sah im Öl ein Allheilmittel.

Salben geht nicht auf Distanz. Salbungen haben mit Körperkontakt und Berührungen zu tun. Aber – soweit wir es noch selber können – gönnen wir uns doch an diesem Tag eine persönliche „Salbung“: ein schönes Bad in der Wanne mit duftendem Badeschaum, eine gut riechende Hautcreme oder das teure Parfüm! Denn Selbstfürsorge ist erlaubt!

Andrea Hinse (Pastoralreferentin)

Dienstag, 7. April

In der heutigen Situation fragen viele Menschen nach dem „Warum“? Warum schickt Gott uns eine Situation wie diese? Was will er uns damit sagen? Schon immer haben sich Menschen angesichts verschlossener Gotteshäuser (Kirchen, Tempel und Moscheen) gefragt: Existiert Gott wirklich? Wenn Ja wie soll man sein Handeln dann verstehen? Dazu möchte ich auf die Verhaltensweisen von zwei Personen aus der Bibel hinweisen: Petrus und Maria.

Petrus wird uns im heutigen Evangelium (Joh 13, 36) als Person dargestellt, die sehr emotional reagiert. Dort sagt Jesus zu Petrus: „Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen.“ Petrus fragt sofort (Joh 13,37) „Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben.“ Aber wir wissen, dass Petrus ihn später genau so emotional dreimal verleugnet hat, wie Jesus es ihm vorhergesagt hatte.

Der heutigen außergewöhnlichen Situation müssen wir nicht aufgeregt und angstvoll begegnen. Wir dürfen Kraft schöpfen aus dem Verhalten von Maria: Im Lukasevangelium (2,51) lesen wir: „Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.“ Alles Geschehen konnte sie unaufgeregt in ihr Herz aufnehmen, denn dort war ihr Glaube. Auch wir dürfen alles, was heutzutage in der Welt geschieht und uns emotional so stark beschäftig, in unseren Herzen bewahren. Und Jesus sagt uns dazu: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich.“ (Joh 14,1)

Pfarrer Thomas Daniel

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