Partnerschaft zwischen der Gemeinde St. Magnus/St. Agatha und dem Bistum Kumbakonam Indien
Seit sechs Jahren wirkt Pfarrer Thomas aus dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu in unserer Pfarrei. Nicht zuletzt aufgrund seines guten Kontaktes zu den Gemeindemitgliedern entwickelte sich fast zwangsläufig ein partnerschaftliches Verhältnis zu seiner Heimatdiözese, in der er geboren wurde, in der seine Familie lebt, in der er zum Priester geweiht wurde und als Pfarrer tätig war. Die gemeinsame Indienfahrt von Mitgliedern der Kirchengemeinde 2018 vertiefte diese Beziehungen durch die herzlichen persönlichen Kontakte vor Ort.
Das Bistum Kumbakonam
Das 7.823 qkm große Bistum Kumbakonam, benannt nach dem gleichnamigen Ort, wurde am 1. September 1899 gegründet. Bischof Antonisamy Francis ist das Oberhaupt der rund 200.000 Katholiken, die sich auf 6 Dekanate und 93 Pfarreien mit 639 Nebenstellen (Kirchlein in kleiner Ansiedlung) aufteilen. 230 Priester und 420 Ordensfrauen sind seelsorgerisch und karitativ tätig. Mit Poondi beheimatet das Bistum einen bekannten Marienwallfahrtsort.
Welche karitativen Aufgaben erfüllt das Bistum Kumbakonam?
Schulen in kirchlicher Trägerschaft
Ein besonderes Anliegen ist Pfarrer Thomas die Unterstützung der Schulkinder, insbesondere derer aus ärmlichen Verhältnissen. Das Bistum unterhält 64 Grundschulen (Kl. 1 – 5), 29 Mittelschulen (Kl. 6 – 8) und 23 Oberstufenschulen (Kl. 9 – 12). In diesen Schulen lernen Kinder aller Religionen, wobei 99% der Kinder aus armen Familien kommen. Diese können oft nicht das in allen Schulen verpflichtende Schulgeld, die Schuluniformen und die Unterrichtsmaterialien bezahlen. Deshalb wirbt Pfarrer Thomas erfolgreich um Unterstützung aus Everswinkel, zumal die Mittagsmahlzeit in der Schule Ernährungsmängeln vorbeugt.
Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft
Auch in der Gesundheitsfürsorge ist das Bistum tätig: Das Herz-Jesu-Krankenhaus in Kumbakonam, das Krankenhaus der Lieben Frau der Gnade in Pullambadi und das Heilig-Kreuz-Krankenhaus in Perambalur ergänzen das Angebot der staatlichen und privaten Krankenhäuser. Dabei kommen die kirchlichen Häuser der ärmeren Bevölkerung zugute, denn auch in ihnen muss man zwar für den stationären Aufenthalt und die Medikamente zahlen, aber eben deutlich weniger als in den privaten Krankenhäusern. Die als problematisch empfundenen öffentlichen Krankenhäuser werden – wenn eben möglich – vermieden.
Soziale Dienste
Die dritte Säule der karitativen Fürsorge sind die zwei sozialen Dienste: KMSSS (Kumbakonam Multipurpose Social Service Society) und PSSS (Perambalur Social Service Society). Sie haben das gleiche Aufgabenfeld, teilen sich aber jeweils in drei Dekanate auf.
Ihre Arbeit umfasst ein breites Spektrum tätiger Hilfe, z. B. bei Alkoholabhängigkeit und – häufig damit verbunden – bei sozial problematischen Familien. Weiter werden Frauengruppen in den Dörfern organisiert mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Pfarrer Thomas berichtet dazu aus seiner Heimatpfarrei, in der Frauen nicht nur selbst Waschpulver herstellen, sondern dieses auch genossenschaftlich organisiert verkaufen, damit ein bisschen Geld in die Haushaltskasse kommt.
Hilfe zur Selbsthilfe ist auch bei den armen Tagelöhnern angesagt, denn sie müssen ihr Werkzeug wie Sichel, Hacke usw. selbst mitbringen, haben dazu aber häufig kein Geld. Also werden die Gerätschaften an sie ausgeteilt, und manche geben – wenn überhaupt möglich – freiwillig eine kleine Anerkennungsgebühr. Die Themenverwandtschaft hat den Landwirtschaftlichen Ortsverein Alverskirchen angeregt, den Tagelöhnern mit einer Spende kräftig unter die Arme zu greifen.
Nicht zuletzt bei Naturkatastrophen sind die beiden Sozialdienste gefragt, ganz gleich ob bei Hochwasser aufgrund heftigen Monsunregens oder bei Trockenheit. Die Dienste sammeln und verteilen Spenden, und vor allem helfen sie vor Ort sowohl als Ersthelfer als auch beim Wiederaufbau.
Wie unterstützt unsere Pfarrgemeinde das Bistum Kumbakonam bei den vielfältigen Aufgaben?
Der Kontakt über Pfarrer Thomas zu den Menschen seiner Heimat war Anlass zur Hilfe durch private Initiativen, Organisationen und Gremien unserer Pfarrei St. Magnus/St. Agatha. Nicht nur der oben erwähnte Landwirtschaftliche Ortsverein hat geholfen, sondern auch die Kolpingsfamilie, die Katholische Frauengemeinschaft, die Kleiderkammer und der Ausschuss Mission Entwicklung Frieden sowie die ganze Pfarrgemeinde beim Pfarrfest und mit einer jährlichen Kollekte.
Konkret:
Die Kolpingsfamilie hat der Katholischen Grundschule im Ortsteil Kumulur des Ortes und der Pfarrei Uthamanur Pudur zu einer dringend benötigten Einfriedungsmauer verholfen.
Die KFD machte sich stark für den Neubau einer WC-Anlage für die St. Antony Middle School in Kumbakonam.
Der Bau einer weiteren Toilettenanlage wurde durch die Kolpingsfamilie und das Pfarrfest 2019 für die Kinder der R.C. Fatima High-School im Ort Vadaveekam ermöglicht.
Und nicht zuletzt: Durch die jährlichen Sonntagskollekten in St. Agatha und St. Magnus und die Spenden von Einzelpersonen helfen wir über die Diözese Kumbakonam 25 Waisen, Halbwaisen, Kindern von Tagelöhnern oder aus problematischen Familienverhältnissen, damit diese sich eine Schultasche, Bücher, Schuluniform und Schulgeld leisten können. Ohne diese Unterstützung wäre für sie kaum eine halbwegs hoffnungsvolle Zukunft möglich.
Wer die aufgezeigten Aufgaben und Hilfestellungen unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen zu einer Spende auf das Konto DE90 4006 0265 0003 9520 00 bei der DKM Darlehnskasse Münster Stichwort: Spende Indien Pfr. Thomas. Gern wird auf Wunsch – bitte auf dem Überweisungsträger vermerken – eine Spendenquittung ausgestellt.