Bischhofshäuschen

Kirchplatz 4 • 48351 Everswinkel

Im Schatten des alten Kirchturms von Sankt Magnus wurde am 4. Februar 1813 dem „Textor“ Joseph Brinkmann und seiner Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Rottmann, ein Sohn geschenkt und am 5. Februar auf den Namen „Johannes Bernardus“ getauft. Sein Geburtshaus, das „Bischofshäuschen“, steht noch in Everswinkel an der Westseite der St. Magnus-Kirche.

Der Junge bekam keine weiteren Brüder, aber eine Schwester Catharina Elisabeth folgte noch 1816. Alle wohnten in dem heute so genannten „Bischofshäuschen“ am Kirchplatz. Der in sehr bescheidenen Verhältnissen heranwachsende kleine Brinkmann folgte nicht, wie es vorgesehen war, dem väterlichen Berufe, sondern wurde nach privater Vorbereitung 1828 als Quartaner in das Gymnasium Paulinum in Münster aufgenommen. Brinkmann durchlief nach Theologiestudium und Priesterweihe 1839 eine geradlinige Karriere, in deren Verlauf er 1857 zum Generalvikar des Bistums Münster benannt und 1870 zu dessen Bischof gewählt wurde.

Die Bischofsweihe spendete ihm am 4. Oktober 1870 der damalige Erzbischof von Köln und spätere Kardinal Paulus Melchers. Im Verlauf des Kulturkampfes wurde Johannes Bernard Brinkmann 1875 von Preußen mit harten Geldbußen, dann mit Pfändungen seines Eigentums im Palais am Domplatz traktiert. Es folgten 40 Tage Freiheitsstrafe, abgesessen im Kreisgefängnis in Warendorf. Bischof begab sich daraufhin für neun Jahre ins Exil in die benachbarten Niederlande.

Dort lebte als so genannter „Bekennerbischof“ bis 1884, behielt aber über seine Vertrauensleute (z.B. den ebenfalls abgesetzten Landrat von Münster Heinrich von Droste zu Hülshoff) indirekt Einfluss auf das Geschehen in seiner Diözese.

Erst im Zuge der Aufhebung der Kulturkampfgesetze und nach neun Jahren Verbannung konnte Bischof Brinkmann nach Münster zurückkehren. Er starb nach kurzem Krankenlager 1889 und wurde im Chor des Domes von Münster bestattet. In Everswinkel auf dem Kirchplatz steht seit 1913 ein Denkmal. (Quelle: u.a. Wikipedia.de)

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