Ostergruß

Liebe Kinder,

liebe Schwestern und Brüder,

warum feiern wir eigentlich einmal im Jahr den Palmsonntag, den Gründonnerstag, den Karfreitag und das Osterfest?

Naheliegend wäre: Es ist so ähnlich wie ein Geburtstag oder ein Gedenktag: Man erinnert sich an etwas, feiert oder trauert und behält damit eine geliebte Tradition bei. Und wenn wir dann auch noch bei den Wandlungsworten hören „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ also in Erinnerung an Jesus, dann scheint auf den ersten flüchtigen Blick die Antwort klar zu sein: Die Tage zum Osterfest und das Osterfest selbst, das ist eine Erinnerungskultur. Nicht mehr uns nicht weniger.

Liebe Schwestern und Brüder,

wenn es das aber schon wäre, dann wären wir als Christinnen und Christen und unsere Kirche nichts anderes als ein Verein, eine Familie, die bestimmte Jahrestage feiert. Unzweifelhaft sollen diese Festtage, soll jeder Tag im Kirchenjahr, jeder Tag im Kalender der Heiligen und Seligen immer auch ein Stückchen „Erinnerung“ sein. Aber, das Erinnern ist definitiv nur eine kleine, wenn auch wichtige Randerscheinung.

Das eigentliche Geheimnis und Geschenk

• liegt auf der Straße nach Jerusalem, auf der Jesus wie ein König auf einem Esel am Palmsonntag einzieht.
• ist im Garten Gethsemane zu finden, als Jesus verraten wird oder rund um das Kohlenfeuer, als Petrus den Herrn dreimal verleugnet.
• hören wir in den Rufen „Kreuzige ihn!“ im Praetorium von Pontius Pilatus.
• findet sich entlang der Straße nach Golgotha und rund um das Kreuz Jesu versammelt.
• erkennen wir letztendlich besonders im leeren Grab am Ostermorgen.

Was das eigentliche Ostergeschenk ist, dass verrate ich Ihnen gerne in der Feier der Heiligen Osternacht und auch im Gottesdienst am Ostersonntag oder Ostermontag. Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam dieses Geschenk für jede Einzelne und jeden Einzelnen von uns gemeinsam auspacken könnten. Lassen Sie sich auf dieses Geschenk der Erkenntnis ein.

Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Karwoche und gesegnete Ostertage!

Ihr/Euer Pfarrer Pawel Czarnecki