Das Katholische Bildungswerk (KBW) lädt zu einem Besuch, einschließlich einer einstündigen fachkundigen Führung, der 82. Telgter Krippenausstellung am Samstag, den 19.11.2022, ab 15:00 Uhr ein. Die diesjährige Ausstellung präsentiert wieder eine Vielzahl zeitgenössischer Krippen. Über 100 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland, aus Tschechien und Frankreich haben sich mit dem Thema „Mittendrin“ auseinandergesetzt und zur Aufgabe gemacht, die Weihnachtsbotschaft für die heutige Zeit neu zu interpretieren. Die Ausstellung ist wie immer erfrischend kreativ und künstlerisch ausdrucksstark.
Was bedeutet es, wenn die christliche Weihnachtsbotschaft mittendrin sein soll? Die Künstlerinnen und Künstler haben Gemälde, Skulpturen, Figurenkrippen mit Stall, Kunstinstallationen, Lichtkunst und vieles mehr geschaffen. Da ist beispielsweise die „Knastkrippe“ von Rudi Bannwarth, einem Holzbildhauer aus Ettlingen bei Karlsruhe. Maria besucht ihren Verlobten Josef im Besuchsraum des Gefängnisses. Hier ist von Weihnachtsidylle nichts zu spüren. Rudi Bannwarth will mit seinen Krippendarstellungen zum Nachdenken anregen.
Mittendrin ist auch die Krippe des ehemaligen Architekten Wilfried Josef Funke. Sie befindet sich mitten in einem fiktiven Stadtzentrum, welches akribisch mit vielen Details als Stadtplanungsmodell gestaltet ist. Vor der Pfarrkirche steht der Krippenstall mit einem Banner, auf dem „Salvator Mundi – Jesus Christis, unser Hoffnungsträger“ geschrieben steht. Vor dem Hauptportal der Kirche finden mehrere Demonstrationen statt, die für den Synodalen Weg, Maria 2.0 und aktive Nächstenliebe werben. Es gibt viele kleine Details, die in jeder Stadt so stattfinden könnten: der Weihnachtsmarkt, die Adventsmusik, die Demonstration für Frieden in der Ukraine, die Werbung für einen Abend für Alleinstehende und Bedürftige sowie das Krippenspiel. Und mittendrin in all diesem Geschehen steht die Krippe. Während sie hier bereits im Zentrum steht, müssen sich in der Darstellung der Bewohnerinnen und Bewohner des St. Elisabeth-Stifts in Sendenhorst die Menschen erst auf die Mitte zubewegen. Viele kleine Figuren, die auf einer drehbaren Platte montiert sind, laufen spiralförmig auf das Zentrum mit der Krippe zu.
Einen besonderen Anblick bietet die Scherenschnitt-Krippe von Franz Klein-Wiele aus Bottrop. Ihre acht großen Elemente mit beweglichen Figuren beeindrucken vor dem Telgter Hungertuch. Wie immer werden in der Telgter Ausstellung auch aktuelle politische Themen aufgegriffen, beispielsweise der Krieg in der Ukraine oder die Überschwemmung im Ahrtal, die auf dem Ausstellungsplakat zu sehen ist. Die Heilige Familie steht zusammen mit den Helferinnen und Helfern vor einer zerstörten Brücke. Rechts im Vordergrund sitzt ein Feuerwehrmann als helfender Engel. Natürlich kann man in der Telgter Krippenausstellung auch traditionelle Krippen bestaunen, beispielsweise die schön geschnitzten Figuren der Holzbildhauerin Petra Rentrup. Der Everswinklerr Bildhauer Stefan Lutterbeck präsentiert in der Ausstellung sein Werk „Rilke, Marien – Leben“.
Es ist für die Teilnahme eine verbindliche Anmeldung bis zum 14.11.2022 über die Homepage „kbw-everswinkel.de“ oder beim Spielwarengeschäft Föllen, Vitusstr. 34 (Tel. 02582 / 65030), erforderlich. Es werden Fahrgemeinschaften nach Telgte gebildet. Abfahrt ist um 14:30 Uhr am Pfarrheim St. Magnus. Die Kosten betragen für den Eintritt und die Führung € 10,00.