Patronatsfest und Verabschiedung von Berni Butt

Eine entspannende, wohltuende Ruhe legte sich über den Pfarrgarten, als es sieben von der Turmuhr der nahegelegen St Magnus Kirche schlug. Dass an einem solchen lauschigen Sommerabend der Gottesdienst nicht wie üblich in der wegen Renovierung geschlossenen St Magnus Kirche stattfinden konnte, störte deshalb niemanden. Im Gegenteil: sehr viele Gemeindemitglieder und zahlreichen Fahnenabordnungen der Vereine waren gekommen und erwarteten den Beginn des Gottesdienstes, der auch in Coronazeiten problemlos in den schattigen Weiten des Pfarrgartens gefeiert werden konnte.

Pfarrer Pawel Czarnecki ging in seiner Predigt auf das Wirken des heiligen Magnus ein. Konkretes weiß man nicht viel über ihn. Engagiert soll er sich für die Weitergabe des Glaubens eingesetzt haben und erlitt dafür um 300 in Apulien, südöstlich von Rom das Martyrium. Besonders wurde er im Volk verehrt, weil er, wie der heilige Nikolaus und der Heilige Martin, sich um die Menschen am Rande der Gesellschaft kümmerte. „Gottesdienst- und Liebesdienst waren die Merkmale der frühen Christen, wofür sie argwöhnisch von den damaligen Machthabern beäugt, häufig sogar verfolgt und umgebracht wurden“, hob Pfarrer Czarnecki hervor. St Magnus sei der „Gute Hirte“, gewesen wie Jesus ihn ins Bild gesetzt hat. In der Tageslesung wurden von Propheten Ezechiel die schlechten Propheten beschrieben, die das Volk in den Untergang führen, weil sie sich nur um sich und nicht um ihnen Anvertrauten kümmern. Sie wollen, wie auch heute einige in Politik und Wirtschaft „first“ sein. „Bei Jesus sind diese ersten die letzten, weil zutiefst unchristlich“, interpretierte Pfarrer Czarnecki das Tagesevangelium. Alle Christen sollten auf ihre Art Hirten sein, denen das Wohlergehen der Menschen am Herzen liegt. Da das für fernstehende und Nichtchristen heute nicht mehr erkennbar sei, hätten die Christen ihre Relevanz und prägende Bedeutung für die Gesellschaft verloren, zitierte er den Bischof von Münster, Felix Genn, der so auch die zahlreichen Kirchenaustritte kommentiert hatte. Aber es gäbe auch Lichtblicke: Pfarrer Czarnecki bedankte sich für das caritativen Engagement Vieler, der Frauengemeinschaft, bei der Aktion „Familien in Not“ und bei der Kolpinginitiative „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“.

Diese caritativen Dienste zu unterstützen, war schon immer die Aufgabe der Diakone. Mit bewegenden und launigen Worten bedankten sich bei Diakon Berni Butt Pfarrer Czarnecki, der langjährige Wegbegleiter Pfarrer Thomas, Agnes Franke für den Pfarrgemeinderat, Sabina König für die Kolpingfamilie und Bürgermeister Seidel für sein Wirken in der Gemeinde. Alle hoben hervor, dass Berni Butt die ihm übertragenen Aufgaben mit großem Engagement, gewürzt mit viel Humor übernommen habe. Ob in der Seelsorge für die Älteren oder als Präses und geistlicher

Betreuer der Kolpingfamilie, er war immer für die zu sprechen, die Ihm in besonderer Weise anvertraut waren. Für Menschen in Freud und Leid unterstützte er den jeweiligen Pfarrer, bei Taufen, Beerdigungen und Austeilung der Krankenkommunion. Am 24.10.1999 empfing er im St-Paulus-Dom zu Münster die Diakonenweihe und wurde danach zur Mitarbeit in St Magnus, Everswinkel beauftragt. Seine Bindung zur Kathedralkirche und zum Bistum blieb durch seine liturgischen Tätigkeiten am Dom und als Mitglied im Diakonenrat. Für seinen Einsatz im Bistum und St. Magnus / St. Agatha danken ihm der Bischof und die Pfarrgemeinde. Stellvertretend für den Kirchenchor und die Pfarrgemeinde fasste Brigitta Kraß, am Klavier begleitet von Thomas Kraß, die guten Wünsche in einem Lied zusammen: „Gottes Macht erhalte Dich!“ Bis weit in Dunkelheit verweilten noch viele nach dem Gottesdienst bei Bratwurst und Getränken im Pfarrgarten, um Berni Butt gute Wünsche auf den Weg zu geben, aber auch, um endlich mal wieder mit anderen Gemeindemitgliedern ins Gespräch zu kommen. Ein wirklich schöner Abend!

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