Ostergruß

Liebe Schwestern und Brüder,

auch das Osterfest 2021 steht unter einer besonderen Entwicklung. Die Corona-Pandemie, die zu Beginn des letzten Jahres auch unser Land und unsere Gemeinde erfasste, setzt sich fort. Nach der ersten, folgte die zweite und nun ganz offensichtlich die dritte Welle.

Die Natur zeigt uns einmal mehr, dass nicht alles in Menschenhand liegt. In der Vergangenheit wurde uns das vielleicht noch bei einem Unwetter oder besonderen Extremwetterlagen für ein paar Tage bewusst. Als Kirche sind wir darauf vielleicht einmal im Jahr beim Erntedankfest eingegangen. Nun bekommen wir schonungslos vor Augen geführt: Unser menschliches Macht ist endlich!

Die österliche Bußzeit ist eine Fastenzeit. Eine Zeit des Verzichts. Und die letzten beiden Wochen der Fastenzeit reden wir auch von der Passionszeit. Passion steht für das Leiden unseres Herrn.

Dieses Leiden erleben wir aktuell seit vielen Monaten. Ein wirtschaftliches, ein seelisches und ein soziales Leiden. Ein Verzicht auf Geselligkeit, auf menschliche Nähe und auf das so wichtige soziale Miteinander. Diese Pandemie ist eine echte Passionszeit für uns.

Es ist menschlich, dass wir diesem Leiden aus dem Weg gehen wollen. Wir schimpfen auf andere Menschen, die sich nicht an die Regeln halten. Wir kritisieren die Regierung, weil es uns nicht schnell genug geht. Auch diese Reaktionen sind zutiefst menschlich. Wir drücken damit eigentlich nur unsere eigene Ohnmacht und unser Unvermögen aus. Und dabei befinden wir uns in guter Gesellschaft mit den Jüngern Jesu, die ihren Meister auch vor dem Kreuzestod bewahren wollten.

Wir können die Wege des Herrn in seinem Heilsplan für uns nicht nachvollziehen. Wir werden nie die Frage beantworten können, warum das Leiden zum Leben, ja auch zu unserem Leben, gehört.

Gott sei Dank gibt es Ostern, denn das Osterfest ist eine Zusage an uns: Am Osterfest wird alles Leid beendet! Tod und Dunkelheit werden durchbrochen. Die Hoffnung stirbt bei uns nicht zuletzt, wie es im Volksmund heißt. Die Hoffnung ist durch die Auferstehung Jesu gesichert und göttlich besiegelt durch den Neuen Bund mit uns Menschen.

Auch in dieser Pandemie dürfen wir Hoffnung schöpfen. Es erkranken aufgrund der Impfungen immer weniger alte Menschen. Bald werden die nächsten Gruppen mit dem Impfen an der Reihe sein.

Und auch in der Pfarrei dürfen wir uns freuen, wenn am Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit (11.04.2021), dem s. g. Weißen Sonntag, unser Bischof Dr. Felix Genn den Altar in unser St. Magnus-Kirche nach 15-monatiger Bauzeit weiht. Wir haben eine wundervolle Kirche auf die Bedürfnisse unserer Zeit maßvoll angepasst. Es liegt aber an uns, diese Kirche – und damit meine ich uns als Gemeinde – mit geistlichem Leben und Gemeinschaft zu füllen.

Liebe Schwestern und Brüder,

ich wünsche Ihnen und Ihren Familien und Lieben von Herzen ein gesegnetes Osterfest und den festen Glauben und das Vertrauen auf die Hoffnung, die der Herr mit seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung uns Menschen zugesagt hat. Ihr Pfarrer Pawel Czarnecki

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