„Geteilte Freude ist doppelte Freude!“
Antikes Fliesenmotiv für Franziskanerinnen in Lüdinghausen

Am letzten Donnerstag war es endlich so weit: Eine Abordnung
vom Projektausschuss zur Renovierung der Everswinkeler Sankt-Magnus-Kirche konnte bei
sommerlichem Wetter das Fliesenmotiv eines Adlers an die Schwestern im Antoniuskloster in
Lüdinghausen überbringen.

Die wundersame Vorgeschichte der wiedergefundenen „Mettlacher Platten“ für die
Everswinkeler Sankt Magnus-Kirche erlebt in Lüdinghausen ihre Fortsetzung. Schwester
Gerhardis von den Lüdinghausener Franziskanerinnen hatte auf der Website „katholisch.de“
von der Geschichte um den Fliesenfund in der Everswinkeler Pfarrkirche gelesen. Dabei hatte
sie festgestellt, dass in den bei „Bares für Rares“ angebotenen Symbolfliesen auch ein Motiv
enthalten war, das in ihrer Klosterkirche fehlt. Wie in der Everswinkeler Pfarrkirche gibt es um
den Altar eine Darstellung der klassischen vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer durch
Motivfliesen. Hierbei steht ein Löwe für die Erde, ein Fisch für das Wasser, ein Adler für die Luft
und ein Salamander für das Feuer.
Man kann davon ausgehen, dass die Fliesenteppiche an beiden Orten etwa zur selben Zeit
entstanden sind. Das Antoniuskloster wurde im Jahre 1895 errichtet, zwei Jahre zuvor wurde
die Everswinkeler Sankt Magnus-Kirche durch den Münsteraner Architekten Wilhelm Rincklake
(1851-1927) renoviert. Ähnlich wie in Everswinkel war in Lüdinghausen bei Umbauarbeiten im
vergangenen Jahrhundert ein Element verloren gegangen. Nach den Berichten über die
wiedergefundenen Fliesen in Sankt Magnus keimte bei den Lüdinghausener Franziskanerinnen
die Hoffnung, für ihren fehlenden Adler Ersatz zu bekommen. Bei einer telefonischen
Kontaktaufnahme mit Pfarrer Pawel Czarnecki und Heinz Kemker vom Renovierungsausschuss
Sankt Magnus wurde Schwester Gerhardis ein eventuell überzähliges Exemplar in Aussicht
gestellt. Der Everswinkeler Adler war an Ort und Stelle im Original erhalten, dennoch sollten
dort die Rekonstruktionsarbeiten des Fliesenteppichs erst ganz abgeschlossen sein, bevor eine
Weitergabe erfolgen konnte.

Nun war es so weit: Fast schon in einer Prozession machten sich Ludger Schlüter, Josef Starp
und Heinz Kemker mit den Fliesen auf den Weg nach Lüdinghausen.

Hocherfreut konnten Sie
dort neben den Schwestern ihren früheren Pfarrer Dr. Hector Sanchez begrüßen. Pfarrer
Sanchez feiert regelmäßig am Altar der Klosterkapelle die Heilige Messe.


Oberin Schwester Susann, Schwester Gerhardis und Schwester Kunigunde freuten sich sehr
über den wiedergefundenen Schatz. Das Fliesenpuzzle wurde am zukünftigen Ort sofort
probeweise zusammengefügt. Anschließend wurden die Überbringer freundlich bewirtet. Nach
guten Gesprächen, Eis und Eierlikör wurden die Abordnung verabschiedet, mit einem
Herzlichen Dank an Pfarrer Czarnecki, den Kirchenvorstand und die ganze Gemeinde in
Everswinkel.
https://www.katholisch.de/artikel/26846-antike-fliesen-in-kirche-entdeckt-bares-fuer-rareskonnte-
helfen
https://www.wn.de/muensterland/kreis-warendorf/everswinkel/exquisiter-teppich-fur-diekirche-
2468882

Menue