Die Prozession fiel Corona zum Opfer, nicht aber das Fronleichnamsfest!

Dass an Sonn- und Feiertagen im Pfarrheimgarten in der Zeit der geschlossenen St. Magnus-Kirche und der Coronakrise Gottesdienste gefeiert werden, ist nicht neu. Doch die Eucharistiefeier am Fronleichnamsfest hatte einen besonderen Charakter.

Viele Christen von Jung bis Alt hatten sich mit dem notwendigen Abstand meist auf mitgebrachten Stühlen auf der großen Wiese um den beweglichen Altar versammelt, der jüngst von dem Bildhauermeister Stefan Lutterbeck eigens für die Freiluftgottesdienste gestaltet worden war.

Bannerabordnungen der Vereine und eine Gruppe des Blasorchesters, die sonst die Prozession begleitet hätten, sorgten für den festlichen Rahmen des Gottesdienstes ebenso wie der Sologesang von Sandra Botor.

Ein Zeichen der besonderen Verehrung der Eucharistie war der farbenprächtige Blumenteppich vor dem Altar, der nach der Messe als eine Station der ansonsten vier Segensaltäre fungierte.

Anbetend wurde der Gegenwart Jesu im eucharistischen Brot in der goldenen Monstranz gedacht und die Gemeinde gesegnet. Diesen Segen, der sonst jedes Jahr bei der Prozession für die Welt erbeten wird, könnten nun die Gläubigen in einer anderen unsichtbaren, aber realen Prozession in die Welt tragen. Alle, die die Kommunion empfangen haben, seien selber zur Monstranz geworden und könnten Jesus an ihren Wohn- und Arbeitsplatz tragen, so die Worte von Pfarrer Czarnecki in seiner Predigt.

Das Motiv des Blumenteppichs zeigt die Welt, in Gottes Händen geborgen, von einem blütenreichen Regenbogen als Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen umgeben. Wer genau hinsah, entdeckte auf der Weltkarte Lücken in Form von Puzzleteilen. Damit wurde das Motto der diesjährigen Erstkommunionkinder „Ich bin ein Puzzleteil in Gottes Welt“ von den Gestalterinnen um die Familie Roberg künstlerisch eindrucksvoll ins Bild gesetzt. Nach langer Zeit der Abstinenz konnten sich nun auch die Kommunionkinder wieder aktiv am Gottesdienst beteiligen.

Die Gemeinde hofft, dass Petrus es mit dem Wetter weiterhin gut meint, und auch die kommenden Sonntagsgottesdienste in der „Naturkirche“ gefeiert werden können.

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