Benefizkonzert in St Magnus – Bewegende Momente mit ukrainischen Flüchtlingen

Erst zaghaft, dann nach und nach erhoben sich die Flüchtlinge aus der Ukraine, die die katholische Pfarrgemeinde auf Vermittlung der Flüchtlngskoordinatorin Carmen Günnewig zum Benefizkonzert am 4. Fastensonntag zugunsten ukrainischer Flüchtlinge eingeladen hatte. „Was passiert da gerade?“, dachten viele der zahlreichen Besucher. Hinter dem unscheinbar wirkenden Programmpunkt „Klavierimprovisationen“ verbarg sich eine Überraschung: Thomas Kraß ließ seine Improvisation in die ukrainische Nationalhymne münden. Das hielt die ukrainischen Gäste nicht mehr auf den Bänken. Es ist anzunehmen, dass es ihnen ein wenig warm ums Herz wurde, gepaart mit großer Trauer; denn in den für die Menschen aus der Ukraine reservierten Bänken saßen überwiegend junge Mütter und Kinder, die ihre Männer und Väter im lebensbedrohlichen Krieg zurücklassen mussten.

Das Konzert erweckte gegensätzliche Gefühle. Der Fastenzeit und dem Anlass entsprechend, war das Konzert eingerahmt von zwei Orgelpräludien von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die warmen Prinzipale und Flöten der Fleiterorgel sind wie geschaffen, um die nachdenkliche, romantische Stimmung zu unterstreichen, genauso wie die Orgelimprovisation von Thomas Kraß über den innigen Choral „Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz“, der dem Konzert die Überschrift gegeben hatte. Er reflektiert in einem gesungenen Gebet das Verhältnis des Beters zum Liebe wollenden Gott, in einer durch Menschen häufig lieblos verletzten und drangsalierten, lieblosen Welt.

Da tat es dann gut, dass Werke aus der Barockzeit von Friedrich dem Großen, Georg Friedrich Händel und Benedetto Marcello daran erinnerten, dass in allem Elend der Welt Gott, die Natur und auch Menschen die Welt zum Glänzen bringen können. Das Ehepaar Brigitta Kraß an der Querflöte und Thomas Kraß an der Orgel ließen virtuos und perfekt die munteren Sonaten erklingen. Pfarrer Czarnecki dankte dem Ehepaar Kraß dafür, dass es ihnen gelungen sei, die Besucher des Konzertes tief zu berühren. Mit der politischen Gemeinde suche die Pfarrgemeinde das Gespräch, um Hilfe zu koordinieren. Er ließ das Willkommen an die in Everswinkel aufgenommenen Kriegsflüchtlinge münden in ein Gebet an die Mutter Gottes, die in den orthodoxen Kirchen hoch verehrt wird. Der Erlös des Konzertes in Höhe von 1176 € geht an die Ukrainehilfe im Bistum Münster, wo unter dem Link „DKM-Spendenportal Nothilfe Ukraine“ auch weiterhin gespendet werden kann.

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