Spendenübergabe der Messdienergemeinschaften St. Magnus Everswinkel / St. Agatha Alverskirchen während der Indienreise im Oktober 2024

Im vergangenen Jahr waren die Ministranten aus Everswinkel und Alverskirchen stets engagiert, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen für andere Kinder einzusetzen und konnten erfolgreich etliche Potenziale zeigen, sowohl in den Gruppenstunden als auch bei den öffentlichen Aktionen. Bereits die Osteraktionen vor rund einem Jahr stießen auf große Resonanz. Auf dem Wochenmarkt wurden unter anderem selbstgebastelte Osterkarten sowie Osterkerzen und selbstgebackenes Steinofenbrot verkauft. Am Ostersonntag gab es selbstgebackene Osterhasen sowie ein Osterlamm und Glückseier zu erwerben. Kurz darauf folgte ein Flohmarktstand beim jährlichen Vitusfest. Der Werbespruch: „Gib, was es dir wert ist!“ machte sich bezahlt. Fazit des Tages war: Es muss nicht immer neu sein, Secondhand kann auch eine gute Wahl sein und gibt Gegenständen ein zweites Leben. Den Abschluss bildete ein Sponsorenlauf rund um den Sportplatz Wester. „Lasst uns gemeinsam Runden laufen für Kinder in Indien und als Gemeinschaft etwas bewegen.“ lautete das Motto kurz vor Reisebeginn. „Wir sind über alle Altersgruppen hinweg zu einer schönen Gemeinschaft geworden und das ist was zählt“, heißt es vom Organisationsteam.

Alle Aktionen waren ein voller Erfolg, stets geprägt von vielen großartigen Begegnungen und wurden durch eine überwältigende Spendenbereitschaft honoriert. Die Gemeinde hatte stets ein offenes Ohr für alle Fälle und hat in jeder Hinsicht unterstützt. Aus diesem Grunde möchten die Ministranten gerne berichten, in welche Projekte die Unterstützung geflossen ist und wie viele Menschen dadurch Hilfe und Hoffnung erfahren haben.

In Purathakudi, dem Heimatdorf von Pfarrer Thomas, konnten 30 Halb- bzw. Vollwaisenkinder mit einem kleinen Geldbetrag persönlich unterstützt werden. Von der Hilfsbedürftigkeit dieser Kinder hatte sich Pfarrer Thomas bereits bei seinen vorherigen Heimatreisen persönlich überzeugt.

Beim Besuch der örtlichen Grundschule (1-5 Klasse) wurde 88 Kindern (49 Mädchen, 39 Jungen) ein Paket an Schulmaterial, bestehend aus Buntstiften, Radiergummi, Lineal, etc. überreicht. Normalerweise besitzt jedes Kind nur einen Kugelschreiber, der das wichtigste Schreibmaterial ist.

Ganz besonders war der Besuch der Hochschule (6-12 Klasse) mit insgesamt 775 Studierenden. Diese hatten die Reisegruppe mit einer großen Blaskapelle und zahlreichen Darbietungen empfangen. Die Schule hatte sich einen Stand-Druck-Kopierer (Multifunktionsgerät) gewünscht, denn bisher mussten alle Studierenden und Lehrkräfte außerhalb der Schule drucken und kopieren. Für die Schulkinder in Deutschland unvorstellbar, wenn alle in einen Copyshop laufen müssten. Das Multifunktionsgerät wurde von den Ministranten mit dem Durchschneiden des Schleifenbandes feierlich eröffnet und im Anschluss durch den ersten Druck eingeweiht. Eine gute Schul- und Berufsausbildung öffnet neue Türen für eine bessere Zukunft. Durch das neue Multifunktionsgerät spart die Schule monatlich durchschnittliche Kopierkosten in Höhe von 1.000 Euro.

Im Konalai Dorf, einem Niedrigkastendorf neben dem Heimatdorf von Pfarrer Thomas, gab es für eine Gemeinschaftsschule (1-10 Klasse) mit 250 Schulkindern insgesamt 15 neue Sitzbänke mit dazugehörigem Schreibtisch.

Die Kinder hatten einen Tanz zum Erntedankfest einstudiert und freuten sich sehr über das neue Schulmobiliar. So können sie heute an Tischen lernen, statt auf dem Boden zu sitzen. Auch freute sich jedes Kind über eine kleine Tafel Schokolade. Die Unterstützung betraf jedoch nicht nur das Mobiliar.

Ein besonderes Highlight war die Übergabe einer Trinkwasser-Aufbereitungsanlage. In Deutschland kaum vorstellbar, wenn es nicht möglich wäre, einfach Trinkwasser aus der Leitung zu nehmen.

Sowohl in Purathakudi als auch im Konalai Dorf (Niedrigkastendorf) konnten die dortigen Messdienergemeinschaften mit einem kleinen Geldbetrag unterstützt werden. Mit diesem Geld ist ein Messdienerausflug geplant, wobei alle Kinder die Sorgen des Alltags hinter sich lassen können.

In einem Waisen-Kinderheim in Kulithalai konnten ein Drucker sowie ein Fernseher finanziert werden. So haben alle Kinder die Möglichkeit, die neusten Infos zu erhalten und am Weltgeschehen teilzunehmen.

Die Cousine von Pfarrer Thomas arbeitet an einer staatlichen Schule. Hier konnten 20 Waisenkinder unterstützt werden. Das Geld wurde an ihre Bedürfnisse angepasst. Den Ministranten war es wichtig, dass die Kinder wirklich das erhalten, was gerade notwendig ist. Von dem Geld wurden inzwischen unter anderem die Schulgebühr oder aber die verpflichtende Schuluniform bezahlt.

Weihnachten ist in Indien etwas sehr Besonderes. In Europa ist das Fest oft geprägt von vielen, großen und zum Teil teuren Geschenken. In Indien hingegen ist es Tradition, dass die Kinder neue Kleidung zum Weihnachtsfest erhalten. Mit Hilfe der Schwester von Pfarrer Thomas konnte 80 Kindern einer Grundschule (1-5 Klasse) neue Kleidung zu Weihnachten ermöglicht werden.

Aufgrund der hohen Spendensumme konnten außerdem 10 alleinstehende Senioren finanziell unterstützt werden. So war es den Senioren möglich, benötigte Lebensmittel und dringende Medikamente für zwei Monate zu kaufen.

Mit dem übrigen Geld unterstützen die Ministranten das laufende Projekt der Schultoiletten-Anlage im Heimatbistum von Pfarrer Thomas.

Alle angeschafften Gegenstände, wie z.B. Drucker und Tische wurden mit einem Schild und der Aufschrift „Messdienergemeinschaft St. Magnus/St. Agatha, Everswinkel/Alverskirchen – 2024“ versehen, damit alle sehen können, wer die Sachen gespendet hat.

Besonders in Purathakudi, dem Heimatdorf von Pfarrer Thomas, wurden die mitgereisten Ministranten herzlich willkommen geheißen. Jede noch so kleine Begegnung und Spendenübergabe zauberte allen ein Lächeln ins Gesicht. Es war großartig, selbst sehen zu dürfen, wie dankbar diese Kinder sind. Selbst eine kleine Tafel Schokolade lässt die Kinderherzen gleich höherschlagen. Besonders war, dass die Spenden größtenteils persönlich auf der Indienreise mit Pfarrer Thomas überreicht bzw. feierlich eröffnet werden konnten. Vor allem die persönlichen Kontakte vor Ort geben einem ein sehr gutes Gefühl, dass das Geld genau da angekommen ist, wo es gebraucht wird. „Mit den Spenden konnten wir die Kinder vor Ort unterstützen und helfen, neue Türen für eine bessere Zukunft zu öffnen“, heißt es vom Organisationsteam. Ihnen war es wichtig, neben der Projektunterstützung Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Aus diesem Grund wurden alle Gegenstände (z.B. Schulmaterial, Drucker) vor Ort bestellt. Dadurch konnte auch die Wirtschaft gefördert und die Arbeit der Menschen gesichert werden. Hier gilt ein besonderes Dankeschön der Familie von Pfarrer Thomas, die im Vorfeld bereits vieles organisiert, bestellt und besorgt hatte.

Rückblickend steht fest, dass sich jeder noch so kleine Einsatz im Vorfeld gelohnt hat. Da wird es gleich zur Nebensache, dass die großen Ministranten zum Brotbacken, bereits nachts ab 4 Uhr vorm Steinofen saßen, damit er um 8 Uhr startklar für das Back-Team war. Am Ende fuhren alle mit dem Gefühl nach Hause, das Leben vieler, ein klein wenig verändert und für einen Tag glücklicher gemacht zu haben. Das komplette Team rund um Pfarrer Thomas bedankt sich recht herzlich für diese besondere Reise. Alle sind sprachlos, dass mit dem Geld mehr als 10 verschiedene Projekte unterstützt werden konnten.

Die Messdienergemeinschaften aus Everswinkel und Alverskirchen bedanken sich von Herzen bei allen, die sie unterstützt haben. Ohne die Hilfe vieler wären die Aktionen niemals so gut gelungen. Gemeinsam sind wir viele und zusammen können wir viel Gutes bewirken. Jede und jeder ist wichtig, denn nur gemeinsam als Team konnte die fantastische Spendensumme akquiriert werden. Abschließend heißt es: „Wir sind sehr dankbar für alles, was wir im vergangenen Jahr gemeinsam erleben und lernen durften. Wir können voller Stolz und Freude über das Erreichte sein. Jede Spende ist ein Schritt in Richtung einer besseren Welt und gerade in diesen schweren Zeiten nicht selbstverständlich – Vielen herzlichen Dank!“.

Menue