Heinrich Hagedorn bittet Bischof um Entpflichtung

Everswinkel/Alverskirchen (pbm/acl). Pfarrer Heinrich Hagedorn hat den Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, um die Entpflichtung von seinem Amt als leitender Pfarrer der Pfarrei St. Magnus/St. Agatha in Everswinkel/Alverskirchen gebeten. Der Bischof hat seinen Rücktritt zum 1. Mai angenommen. Bis August wird Pfarrer Hagedorn eine Sabbatzeit einlegen.

Nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit in der Pfarrei St. Magnus/St. Agatha möchte Pfarrer Hagedorn anschließend als Pastor in einer anderen Pfarrei des Bistums wirken. Hagedorn war vor seinem Dienst in Everswinkel/Alverskirchen acht Jahre lang leitender Pfarrer der Pfarrei St. Josef in Marl und blickt somit auf 18 Jahre in Leitungsfunktionen zurück. In den vergangenen Monaten war aus verschiedenen Gründen bei dem 53-Jährigen die Entscheidung gereift, eine Auszeit zu nehmen.

Liebe Gemeinde,

ich wende mich heute mit einen Brief an Sie, da mir, das was ich zu vermelden habe, unendlich schwer fällt: Ich habe den Bischof von Münster Dr. Felix Genn in der vergangenen Woche gebeten mich von meinen Pflichten als Pfarrer der Gemeinde St. Magnus/St. Agatha zu entpflichten. Er hat diesen meinen persönlich eigenen Wunsch zum 1. Mai 2019 entsprochen. Da ich mit dieser Entscheidung noch schwer belastet bin, sehen Sie es mir bitte nach, dass ich zurzeit nicht unbefangen und mit der nötigen Freiheit den Gottesdiensten in der Gemeinde vorstehen kann.

Ich habe den Bischof ebenfalls gebeten mir eine sogenannte „Sabbatzeit“, Auszeit, bis zum 1. August diesen Jahres zu gewähren. Auch diesem Wunsch hat er entsprochen. Ich werde, nachdem alle notwendigen Regelungen getroffen sind, mich ab Mitte Mai bis Mitte Juli in eine klösterliche Umgebung in Münsterschwarzach zurückziehen. Danach möchte ich nicht mehr in leitender Funktion, sondern als Pastor im Bistum in einer neuen Stelle wirken.

Sicherlich kommt für viele von Ihnen diese Entscheidung sehr überraschend:

Ich stehe, mit meiner Pfarrstelle in Marl St. Josef zusammengenommen, nun seit über 18 Jahren in leitender Funktion. In diesen Jahren sind aus meiner Sicht die Leitungsaufgaben in den durch Fusionen größer werdenden Gemeinden, trotz guter Unterstützung der ehrenamtlichen Gremien und Mitarbeiter, ständig gestiegen.  Ich spürte in den letzten Wochen und Monaten, dass das, wofür ich einmal begonnen habe, nämlich Seelsorger zu sein, immer weniger Raum in meiner Arbeit einnahm.

So reifte in mir der Entschluss die Gemeinde zu wechseln und als Pastor ohne Gemeindeleitung wieder stärker die Seelsorge in den Mittelpunkt zu stellen.

Gedacht war eine Versetzung nach der Renovierung der Pfarrkirche St. Magnus, aber die Begleitung und der Tod meines Vorgängers Franz Nottelmann, sowie der Tod meiner Schwester haben mir dazu die Kräfte genommen, die für so eine verantwortungsvolle Aufgabe, wie die Leitung einer Gemeinde, vonnöten wären. Daher diese „Plötzlichkeit“.

Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Menschen in der Gemeinde, die mit mir in den vergangenen 10 Jahren in Gemeinde gelebt und gewirkt haben. Denen ich in Freud und Leid zur Seite stehen durfte, die mir freundschaftlich verbunden sind. Ich weiß, dass wir alle im Gebet verbunden bleiben.

Während meiner Auszeit werde ich mir auch Gedanken machen, in welcher Form eine Verabschiedungsfeier denkbar ist.

So verbleibe ich in den uns alle verbindenen österlichen Glauben, Heinrich Hagedorn.

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